Besuch aus Neuseeland
Alec und Wendy, zwei äußerst liebenswerte Neuseeländer:innen kommen uns besuchen. Wir haben die Beiden beim Radeln in Neuseeland auf der Nordinsel kennen gelernt. Daraufhin hatten sie uns zu sich nach Hause auf die Südinsel eingeladen. Ein paar Wochen später kreuzten wir bei ihnen auf. Sie kümmerten sich herzlich um uns und als wir erfuhren, dass sie nach Europa kommen, drängten wir darauf, dass sie uns besuchen. Sie haben ihre Reisepläne angepasst und jetzt sind sie hier.


Christian holt die Beiden in Düsseldorf ab und schon startet das Besuchsprogramm mit einem Spaziergang durch das Weitmarer Holz, inklusive Bergbauwanderweg. Am nächsten Tag dreht sich alles um die Industriekultur bzw. den Bergbau: Führung auf der Zeche Zollverein und obligatorische Currywurst. Klar, dass die Beiden mit uns radeln müssen: Ziel ist Hattingen: Altstadt und Hüttengelände. Das zweite Bier des Tages muss getrunken werden. Wendy gewöhnt sich noch an den Bierkonsum: sie schafft nicht mal ihr Stößchen (= 0,1 Liter). Wie soll das erst in Bayern werden?
Obwohl wir abraten, möchten die Beiden auch noch etwas von Bochum sehen. Und so zeigen wir die Jahrhunderthalle, den Westpark, gucken in eine Trinkhalle/Büdchen rein, spazieren durch das Bermudadreieck und essen ein Eis bei “I am love”.




Auf der Fahrt nach Bamberg besuchen wir Bad Kissingen. Es liegt auf dem Weg und das Staatsbad zählt zum Unesco Weltkulturerbe. Also ein “must see”. Es ist natürlich sehr geleckt. Alte, bestens renovierte Paläste, gepflegte Außenanlagen, Kurpark,… Wir schauen uns die Brunnenhalle an, in der zwei der insgesamt sieben Kissinger Heilquellen entspringen. Die Brunnenhalle ist Teil der Wandelhalle und dient bis heute dem Heilquellenausschank. Wir probieren das heilende Wasser und müssen den ersten Schluck beinahe ausspucken, weil es so schmeckt, als käme es direkt aus der Hölle: schwefelig, metallisch und muffig.



Am Abend in Buttenheim (fränkisches Heimatdorf von Barbara im Landkreis Bamberg) gehen wir mit Barbaras Mutter Marliese auf den Keller. Mit bester Sicht Richtung Bamberg bei Sonnenuntergang müssen Alec und Wendy eine fränkische Brotzeit essen und Sankt Georgenbräu Bier aus der ansässigen Brauerei trinken. Mindestmaß bei der Bestellung ist ein Krug mit der 5-fachen Menge eines Stößchens. Wendy ist taff, motiviert durch Marliese, die immer wieder zuprostet und so schafft Wendy ihr Radler.

Natürlich schauen wir uns Bamberg an: Die Altstadt umfasst die drei historischen Stadtbezirke Berg-, Insel- und Gärtnerstadt. Alle drei gehören zum 142 Hektar großen UNESCO-Welterbe und repräsentieren in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterlichen Grundstrukturen aufbauende mitteleuropäische Stadt. Die historische Substanz der Bamberger Altstadt ist bis heute weitgehend original erhalten, über 1000 Häuser stehen unter Denkmalschutz. Barbara hat schon vielen Leuten Bamberg gezeigt, heute ist die Herausforderung, die Bamberggeschichten auf englisch zu erzählen. Um beim Thema “Bier” zu bleiben (Bamberg hat 10 Brauereien): mittags kehren wir in der Traditionsgaststätte “Schlenkerla” ein und bestellen ein Schlenkerla Rauchbier, von dem Alle probieren müssen. Es schmeckt, als wäre geräucherter Schinken ins Bier getunkt. Es wird gesagt, dass es erst nach dem 2. halben Liter schmeckt. Das können wir aber mittags bei 30 Grad nicht bringen. Außerdem wird es am Abend noch Selbstgebrautes von Barbaras Bruder Florian geben. Bis zum Nachmittag schaffen wir nur einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten, außerdem schauen wir noch kurz bei Emma, Barbaras Nichte vorbei: sie zieht gerade in ihre erste eigene Wohnung. Länger haben wir aber nicht Zeit. Wir sind noch bei Barbaras Schwager in Höchstadt an der Aisch zur Geburtstags Gartenparty eingeladen. So lernen Alec und Wendy die geballte Ladung der Familie Schlund kennen und weitere fränkische Kultur.
Einen kleinen Ausflug in die fränkische Schweiz machen wir auch noch: wir schauen uns das hübsche Frankendorf an und gucken kurz bei Barbaras Onkel Hans vorbei.
Auf Umwegen von Frankendorf zurück nach Buttenheim entdecken wir einen Kreis aus großen Steinen, errichtet auf einer Anhöhe. Ist es ein steinzeitliches Observatorium, eine religiöse Kultstätte oder fanden hier sogar frühmittelalterliche Fruchtbarkeitsrituale im Fränkischen Frühling statt? Wir wissen es nicht? Der Steinkreis ist da und das fränkische Stonehenge wartet auf seine Geschichte.
In Bamberg fehlt uns noch der Dom, die Alte Hofhaltung, die neue Residenz, der Rosengarten und der Michelsberg. Die Gärtnerstadt, den Hain, etc. können wir nicht mehr zeigen. Wieder haben wir eine Verabredung am Abend: wir treffen uns mit Barbaras Bruder Floh und ihrem Neffen Finn auf dem privaten Schlund-Keller am Senftenberg.
Alec und Wendy bringen wir am nächsten Morgen nach München zum Flughafen. Sie fliegen weiter nach Spanien, um mit geliehenen Fahrrädern eine mehrtägige Runde durch die weißen Dörfer Andalusiens zu drehen und dann den portugiesischen Teil des Caminos zu fahren.














Nichtenurlaub in Bochum
Wir machen mit Marliese einen Abstecher in Münchens City, besuchen Schwester Felicitas, eine Schulfreundin von Marliese, im Kloster und Barbaras Kusine Kathrin mit Familie in München Pasing.
Bei Barbaras Bruder in der Nähe von Gunzenhausen übernachten wir und nehmen die Nichten Antonia und Josefine mit. In Buttenheim kommt auch noch Viola, die jüngste Nichte, dazu und wir düsen nach Bochum zum jährlichen Nichtenurlaub. Im Ehrenfeld essen wir ne Pizza und dann geht`s an die Blankie. Ruckzuck bringen die Mädels ihre Sachen nach oben und beziehen den Dachboden: Möbel werden gerückt und ein Lager aufgebaut.
Am nächsten Tag chillen wir und besuchen am Spätnachmittag „Phoenix des Lumières“ in einer alten Gebläsehalle im ehemaligen Stahlwerk in Dortmund. Es handelt sich nicht um eine klassische Kunstausstellung, sondern um eine bunte Lichtshow. Zuerst schlendern wir durch die Halle, dann setzen wir uns auf Bodenkissen und schauen uns die Shows zu „Klimt“ und „Hundertwasser“ und „Journey“ an. Die Mädels sind fasziniert vom Spiel mit den Farben, den bewegten Lichtinstallationen auf allen Wänden ringsherum und dem Boden und der hinterlegten Musik. Ein Picknick am See beschließt den lauen Sommerabend.








Als klar wird, dass Amsterdam nur zweieinhalb Stunden entfernt ist, sind die Mädels Feuer und Flamme und die Idee eines Amsterdam-Ausfluges lässt sich nicht mehr stoppen. Vorbei sind die Jahre mit dem Besuch von Kletterparks, Trampolinhallen, SUP-Boardfahrten und Planschereien in der Ruhr. So starten wir am nächsten Morgen früh um 7:00 Uhr. Der Zauber Amsterdams macht auch vor den drei Mädels nicht halt und sie sind begeistert.
Los geht es mit Pannenkoeken in einem Café an der Gracht, dann steigen wir ins Touristenboot und schippern durch die Grachten. Diese Aktionen passen für Alle. Danach spazieren wir durch die Altstadtgassen. Am Spätnachmittag erreichen wir nach einer kurzen Fährfahrt das höchste Gebäude Amsterdams, den A’DAM Tower. Es ist ein 100 m hoher Wolkenkratzer voller kreativer Musikstudios, Clubs, einem Hotel und Büros. Oben gibt es eine 360 Grad Aussichtsplattform und neben der Rooftopbar ist die Schaukel „Over the edge“, die über dem Abgrund schwingt. Christian und Barbara halten sich zurück, doch die Mädels wollen unbedingt. Mutig stellen sie sich an und schwingen über den Rand des Hochhausdaches. Viola bekommt sogar eine extra Runde. Unten am Fuße des Towers essen wir noch zu Abend, dann geht es zurück nach Bochum.
Am nächsten Tag wünschen sich die Mädels eine Shoppingtour in Bochum: wie freuen wir uns, dass die drei weiterhin Bock auf radeln haben und so strampeln wir per Bike Richtung City.
Am letzten Vormittag ist Wellness-Time mit Gesichtsmasken und Co, dann machen wir uns auf zum Bahnhof nach Essen. Die drei fahren mit dem Zug zurück nach Franken. Es wir nochmal spannend, denn der ICE nach Würzburg ist ersatzlos gestrichen. Nach einigen Momenten der Verwirrung und Aufregung gibt es eine Lösung: eine Stunde später fährt wieder ein Zug nach Würzburg und die Zeit bis zur Abfahrt vergeht bei Kaltgetränken im Bahnhofscafé auch wie im Fluge.




Wir verabschieden uns von den Mädels und auch vom Sabbatjahr.
Am nächsten Tag wird Barbara schon zu Vorbereitungen in der Schule sein und Christian kann sich eventuell zu Hause schon mal ein paar Gedanken Richtung Schule machen oder auch nicht.
Ein sehr schöner Abschluss.-startet entspannt ins neue Schuljahr.