Kurz vor Whanganui Stadt haben wir wieder Netz und wir sehen, dass unsere Airbnb-Reservierung für diese Nacht von den Gastgebern gecancelt wurde. Na toll, nach drei Tagen in der Wildnis und im Zelt, freuen wir uns mal wieder auf ein Bett und eine Dusche und jetzt haben wir nichtmal einen Zeltplatz. Wir rufen die Gastgeberin an und noch während sie sich entschuldigt bietet sie uns etwas Anderes an. Sie sagt, dass sie es noch putzen müsse und bittet uns, ihr noch etwas Zeit zu geben. Sie bekommt eine Stunde von uns. Es stellt sich heraus, dass es das Haus ihrer Tochter ist, aus dem diese heute mit ihrer Familie ausgezogen ist. Es gibt keinen Tisch oder Stuhl, aber noch genau ein Bett. Das Bett ist frisch bezogen und steht in einem sauberen Raum. Alles andere sieht aus wie ein Haus, aus dem gerade jemanden ausgezogen ist und in dem die letzten Wochen nicht mehr geputzt wurde. Es ist riesig und wir nehmen es, weil es auch schon Abend ist. Irgendwie ist es lustig, dass wir hier gelandet sind. Kühl- und Eisschrank sind noch vollgestopft und unsere Gastgeberin meint nur „help yourself“. Dabei haben wir gerade einen Großeinkauf gemacht.


Am nächsten Tag ist Christians Geburtstag. Wir frühstücken geburtstagsgemäß , dann packen wir unsere Räder wieder in den Bus und uns auch und fahren 4 Stunden in die Hauptstadt Wellington. Das liegt im Süden der Nordinsel.


Unser Radfahrkonzept hier in Neuseeland schmeißen wir gerade um: eigentlich wollten wir von Auckland aus über die Nordinsel bis in den Süden der Südspitze radeln. Wir sind aber gefrustet von den Autofahrer:innen und auch von der Landschaft im Innland (grüne Hügel, intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiete und Wälder 🙁  …. eintönig auf Dauer). Es gibt gute Trails, die aber nicht durchgehend von Norden nach Süden führen. Außerdem sind sie teilweise mit unseren Bikes und Gepäck für uns nicht fahrbar oder ohne Spaß. Wir nehmen nun also öfter den Bus, werden kleine Landstraßen wählen, wenn es geht, fahren Trails und werden auch zu Fuß unterwegs sein. Das ist die Grobplanung. Wir wissen selber noch nicht genau wie es wird. Let‘s see!

Im Bus sind auch Sandra und Karsten, ein radelndes Ehepaar aus Landshut. Wir lernen sie beim Aussteigen in Wellington kennen und kommen sofort in lange Gespräche. Für den nächsten Tag verabreden wir uns im „Te Papa Museum“ auf einen Kaffee. 

Sie sind vier Monate mit ihren Rädern unterwegs. Es ist sooo spannend, was sie schon erlebt haben. Zuerst sind sie in Kirgisistan geradelt. Danach waren sie in Nepal radeln und wandern. Sie waren dort auf über 5000 m Höhe unterwegs. Sie sind echt extreme Sportskanonen, dagegen sind wir Warmduscher:innen oder Schlappschwänze.

Barbara bekommt funkelnde Augen, wenn Sandra, die Ultraläuferin,  und Karsten, der Mountainbikeguide (das sind nicht die einzigen Lieblingssportarten der Beiden!) von ihrer bisherigen Reise berichten. Christian ist es too much. Das wäre für ihn kein Vergnügen. Seit einiger Zeit sind sie auch hier in Neuseeland radelnd unterwegs. Daher gibt es viel auszutauschen.

Am Abend in Wellington radeln wir nochmal in die Stadt um Christians Geburtstag mit einem Essen beim Italiener ausklingen zu lassen. Zur Rechnung gibt es einen Kaubonbon. Christian kaut genüsslich und zack zieht der Bonbon eine Krone heraus. Wir telefonieren mit Christian (unserem AirBnB Gastgeber, zufällig ist er Deutscher). Er nennt uns seinen Zahnarzt. Wir finden online heraus, dass er morgen um 8.30 Uhr noch einen freien Termin hat. Christian bucht ihn und so sitzt er morgens auf dem Stuhl. 

Danach sind wir lange im Museum. Wir schauen uns die Maori-Ausstellung und den Bereich über die Pflanzen- und Tierwelt in Neuseeland an.

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