Erstmal müssen wir wieder Richtung Queenstown. Es ist eine Fahrt mit tollem Ausblick auf den längsten See Neuseelands dem „Wakatipu“ und einem ungeplanten Zwischenstopp im „Paradies“.

Auf dem Weg zu unserem Camping wollen wir noch Walnüsse an der Straße kaufen. Wir sehen ein riesiges Spinnennetz, gestaltet aus ? und mit kleinen Steinen und Sand beklebt. Dahinter steht eine Skulptur, die uns gefällt. Neugierig wagen wir uns weiter vor. Eine junge asiatische Frau, sportlich und ganz in weiß gekleidet empfängt uns im Garten. Gegen eine kleine Donation können wir ihn besichtigen. Sie bemerkt, dass wir deutsch sprechen und holt Peter, ihren Mann und Künstler des Paradieses. Peter kam vor 40 Jahren aus der Schweiz nach Neuseeland und bereiste die Insel mit einem Pferd, begleitet von seiner Freundin auf dem Fahrrad. Peter hat das zwei Hektar große Anwesen gestaltet, die Geschichte Neuseelands eingebaut, auf Nachhaltigkeit geachtet,… Außer der Toilettenschüssel und ein paar Rohren und Kabeln hat er die Materialien verwendet, die er auf dem Grundstück und in der Natur gefunden hat: Steine, Sand, Gräser, Holz, Zapfen,… Es ist unbeschreiblich wie viele Skulpturen, Gemälde und Arrangements sich hier im wild wirkenden Garten und Haus befinden. Die vielen Details im Haus zeigt Peter uns bei einer Führung. Wir verweilen und wissen gar nicht wo wir überall hinschauen sollen. Wir können uns kaum von diesem Ort mit all den Pflanzen und Arrangements, die mit viel Kreativität gestaltet sind, losreißen. Derartiges haben wir noch nicht gesehen. Zum Abschied bekommen wir noch eine Tüte Nüsse geschenkt und das Geheimrezept gegen die Sandfliegen. 

Wir fahren bis zum Twelve Miles Delta (kurz vor Queenstown). Hier liegt ein Campingplatz, der für das Team der „Herr der Ringe Filme“ angelegt wurde. So werden wir morgens auch von Reisegruppen geweckt, die „uns besichtigen“. Wir schlafen da, wo Peter Jackson geatmet hat. Nach Autogrammen fragen uns die Tourist:innen dann nicht obwohl Christian Barbara eingeschärft hat, ihn Orlando zu nennen.

In Queenstown ist der Wahnsinn los: die Stadt quillt über. Wir kaufen nur Lebensmittel ein. Unerwarteterweise fahren wir hinter Queenstown auf dem Kawarau Trail. Wir sind positiv überrascht von der Schlucht und von der gesamten Umgebung. Auch die Bungie-Springer:innen können wir unterwegs beobachten. 

Die Landschaft ändert sich. Es wird immer trockener. Zuerst sieht es toskanisch aus, dann wird es immer wüstiger und in den Ebenen werden Felder und Wiesen beregnet.

Der nächste Platz ist ein einfacher Campground  bei Cromwell auf dem Weg zum Mount Cook und dem nächsten Trail „Alps to Ocean“ oder kurz A2O. Wir finden ein kleines Plätzchen zwischen zwei Wohnwagen, eine warme Dusche nach einem anstrengenden Radtag und eine Küche. Viel mehr brauchen wir im Moment nicht, um glücklich zu sein. Wir radeln weiter und kommen wieder in den Radelflow. Wir sind in der „Wüste“ und im Sommer angekommen. Viele Tage sind wir ohne Pause unterwegs. Es läuft einfach gut. Wir meistern Pässe und finden Unterkünfte wie die kleine Sheppards Hut auf einer Merino-Schaffarm im Nirgendwo, kurz nach dem Lindis Pass. Die Landschaft gefällt uns super und die Tage gleiten dahin, einzig der Verkehr macht uns zu schaffen, weil wir gerade viel auf dem Highway unterwegs sind.

Es ist so heiß. Christian filtert Bachwasser.

Lake Pukaki

Thar = eingeführt, die Population wird kontrolliert

Der Campground direkt am Aoraki (Maori-Name), Mt. Cook, dem mit 3724 m höchsten Berg Neuseelands, ist leider ausgebucht. Aber wir finden einen Platz 20 km östlich, direkt am Ende des Pukaki Sees. Die Farbe des Sees und die gesamte Szenerie mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund, faszinieren uns. Wir lassen das Gepäck zurück und radeln am nächsten Tag zum Mt. Cook Village.

scenic flights über die Region sind sehr beliebt

Wir gehen ins Old Mountaineer Café und besuchen das Visitor Center. Dort wird in einer tollen Ausstellung nochmal klar, welche Bedeutung Outdoor-Aktivitäten in der neuseeländischen Kultur haben. Ein Mädchencollege von Otago feierte hier beispielsweise schon 1924 den Abschluss mit einer Bergtour.

Eine von uns Beiden hat so ihre Schwierigkeiten und so kommt zum Abschluss dieses „Ausruhtages“ noch ein Walk Richtung Aoraki dazu. Wir kommen ihm ganz nah.

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